Konradin Verlag
Erfolgreiche B-2-B Kommunikation
Der Kunde
Der Konradin Verlag gehört zu den herausragenden Verlagen in Deutschland und veröffentlicht zahlreiche Publikumszeitschriften und Fachzeitschriften. Im Industriebereich verlegt Konradin 14 Fachtitel mit unterschiedlicher Zielgruppenabdeckung (vertikal/horizontal).
Ausgangssituation
In der Vergangenheit stellten die Internetauftritte der einzelnen Titel Präsenzauftritte dar. Sie dienten dazu, auf die Titel hinzuweisen und boten die Möglichkeit, diese zu abonnieren.
Strategische und operative Ziele
- Entwicklung einer zukunftsfähigen Onlinestrategie mit Erlösmodellen.
- Systemauswahl und Realisierung der Plattformen.
- Begleitung des Betriebes, Redaktionsschulung und -support.
Die Barriere
Die vorhandenen Redaktionen verfügen über keine ausgewiesenen Onlineexperten wie z.B. Onlineredakteure und Webdesigner. Es musste also ein Konzept gefunden werden, welches eine einfache Pflege erlaubt, aber dennoch alle Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen bietet.
Redaktionskonzept
Die im Rahmen der Konzeptfindung durchgeführten Workshops und Marktanalysen ergaben zahlreiche konzeptionelle Lösungsansätze. Neben neuen funktionalen Angeboten zeigte sich ein Bedarf im Markt für inspirierende Magazininhalte. Die Hauptkommunikation besteht zwar weiterhin in aktuellen Nachrichten wie Produktmeldungen und Unternehmensmeldungen. Darüber hinaus fehlt jedoch ein Format, welches Branchenimpulse setzt und immer wieder spannende und überraschende Inhalte liefert – eben „Onlinemagazin“.
Ein wesentlicher Aspekt der Strategie ist ein titelübergreifender Austausch von Informationen. Darüber hinaus aggregiert eine übergeordnete Plattform unter der sehr gut merkfähigen Adresse industrie.de die wesentlichen Angebote.
Portal statt CMS
Unsere Analysen ergaben, dass die relevanten Contentmanagementsysteme unsere Anforderungen nicht erfüllen konnten. Zudem waren sie für zukünftige Entwicklungen zu stark limitiert. Es musste eine Technik gefunden werden, die deutlich weiter geht. Wir entschieden uns für den Einsatz einer Enterprise Portal Technologie. Als Portale werden Systeme bezeichnet, die unterschiedlichste Anwendungen im Web auf einer zentralen Infrastruktur ermöglichen. Darauf lassen sich hochkomplexe Kommunikationsprozesse und Strukturen abbilden. Der Einsatz einer Portalsoftware stellt im Verlagsbereich ein Novum dar.
Das Open Source Produkt liferay bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zu den großen Wettbewerbern wie MS Sharepoint, IBM Websphere oder SAP Netweaver. Nicht zuletzt waren die Lizenzfreiheit und die freie Veränderbarkeit des Codes die entscheidenden Argumente für liferay.
Über so genannte „Portlets“ werden die einzelnen Onlinemagazine zusammengestellt. Diese Boxen lassen sich durch die Redaktionen intuitiv füllen und per Drag&Drop verschieben. Die Redakteure arbeiten direkt in den Layouts. Der Schulungsaufwand hierfür ist vergleichsweise gering.
Herausforderung CMS
Keines der aktuell im Markt befindlichen Portalsysteme verfügt über Contentmanagement-funktionen, die den Anforderungen an eine zeitgemäße Onlinekommunikation gerecht werden.
Die bisherigen Lösungen setzen für CMS separate Redaktionssyteme ein. Der über Schnittstellen übertragene Content wird dann durch das Portal lediglich dargestellt. Die Möglichkeiten zur Darstellung sind dabei sehr eingeschränkt.
Unser Kunde hat sich aufgrund dieser Einschränkungen für einen anderen Weg entschieden. Die vorhandenen CMS Funktionen wurden maßgeblich ausgebaut.
CMS Features
Liferay Standard:
- Beliebig strukturierbarer Content
- Getrennte Layoutschicht über strukturierte Vorlagen
- Vorgefertigte HTML Layouts im Artikel
- Dokumentenarchiv
- Bilddatenbank
- Formularbaukasten
- …
Erweiterungen:
- Vollumfängliche und mehrsprachige Teaserfunktionalität
- Titelübergreifender Austausch von Inhalten
- Bannerintegration
- Übergreifende konfigurierbare Suchmaschine mit Logikfunktionen
- Artikel können für Eventlisten verwendet werden
- Abofunktion: Artikel Detailansicht nur für bestimmte Rollen
- Whitepaperabruf Print/PDF mit E-Mail Benachrichtigung an Redaktion
- Tagcloud
- Intelligente konfigurierbare Artikellisten
- Mehrdimensionale Verschlagwortung mit Baumstruktur
- Anzeige von Artikellisten nach automatischem Ausfiltern
- Trennung von Artikeltypen und Thesauri nach Company-ID (mandentenfähigkeit)
- Leistungsfähige XML Importschnittstelle
- …
Schnittstellen
Liferay wurde mit einer sehr leistungsfähigen Importschnittstelle ausgestattet, die strukturierten Content per XML direkt in das eigenen Repository einließt. Dadurch konnte das bereits existierende Redaktionssystem vollständig angebunden werden. 80% des Contents kommt automatisiert auf die Seiten. 20% werden individuell von Hand in liferay gestaltet. Dieses Verhältnis hat sich unter dem Aspekt Aufwand/Nutzen maximal bewährt.
Realisierung
Die Entwicklungszeit betrug ein knappes Jahr. Dieser Zeitraum umfasst alle relevanten Tätigkeiten von Konzept bis Betrieb: Systemprogrammierung liferay, Designentwicklung der Einzeltitel, Implementierung der Templates. Der Rollout der einzelnen Onlinemagazine fand in enger Zusammenarbeit mit den Redaktionen über das Jahr 2009 verteilt statt.
ROI Betrachtung
Die Kosten für eine liferay Einführung sind vergleichbar mit denen einer reinen CMS Lösung. Die durch die Portaltechnologie gewonnene Flexibilität ermöglicht es, neue Angebote und individuelle Projekte in vergleichsweise kurzer Zeit und zu sehr geringen Kosten zu realisieren.
Eine wesentliche Erlösquelle des Verlages ist die Erstellung kundenspezifischer Microsites und Sonderwerbeformate. Deren Herstellung und Integration sind in der Regel zeit- und kostenintensiv. Das liferay System erlaubt hier eine schnelle und nahezu kostenfreie Realisierung. Dadurch können gute Konditionen für die Kunden angeboten werden. Das bringt dem Verlag einen Wettbewerbsvorteil und einen höheren Profit.
Ergänzungen 2011
Mittlerweile wurde ein Facelift der Titel durchgeführt.
Ergebnisse
Es wurden alle Ziele erreicht. Die zu Projektbeginn definierten Milestones wurden ebenso eingehalten wie die Budgetpläne. Trotzt der Wirtschaftskrise, die 2009 vor allem die Industriebranchen getroffen hat, konnten die geplanten Umsätze im Onlinebereich erzielt werden.
Die Infrastruktur ist seit 2009 erfolgreich im Einsatz und läuft stabil und performant. Das System bietet die optimale Plattform für zahlreiche neue Angebote, die in den nächsten Schritten entwickelt werden.